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Dass in der Ruhe die Kraft läge: behauptet ein vermutlich hochbetagtes Sprichwort seit darüber vermutlich auch einvernehmlichen Generationen. Der auch nur halbwegs normalbegabte sprachgebrauchende Mensch dürfte keine Schwierigkeiten haben, Ruhe mit Bewegungslosigkeit zusammenzubringen: Kraft durch Stillstand. Kraft durch Stillstand? Etwas knirscht im Hirngebälk. Ein Sprung zur ebenfalls sprichwörtlichen stoischen Ruhe bringt möglicherweise mehr Schwung in die Sache. Erst recht bei Liebhabern der Verfertigung der Gedanken beim Gehen. Verflucht, Schreibtische! Gesegnet, Wandelhallen! (Notiz an mich selbst: Unbedingt Gehtisch erfinden. Oder etwas besseres.) Nun könnte Ruhe durchaus auch, beispielsweise: mit Newton, aufzufassen sein als ein Zustand, in dem wenig bis keine Kräfte auf einen Körper wirken. Eine Ent-Hinderung. Von einem notwendigen Stillstand ist dabei wohlgemerkt keine Rede. In einem konkreten Fall erhält man daraus: die zur Hochgeschwindigkeitslangsamkeit passende Hochgeschwindigkeitsmeditation.

Scott [Makela] loved snowboarding and mountain biking, says Paul Schneider, a Cranbrook student (…) He had always meditated, but he once told me that finding these activities allowed him to meditate at a speed which felt comfortable to his mind.Peter Hall: Truly, madly, deeply: Laurie Haycock and Scott Makela[1]

p(small). (P.S.: Weiß der HGL, warum ich mich monatelang der Kontemplation über das Auftauchen dieses Fundstücks in diesem Block hingab. Möglicherweise mangelt es hier aber schlichtweg nur an steilen Abhängen mit Schnee.)

fn1. Essay für AIGA

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