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(Over-)Interpreting Ads ii

RESEARCH: 4% of people regularly read these things

Aus einem Pappschildchen zum Abreißen im Kragen eines simplen um-nicht-nackig-zu-laufen(TM) Jogginganzugs der Firma PUMA vom Wühltisch der Firma METRO, derbe runtergesetzt. Werde den Anzug für meine matschigen Wald- & Wiesenläufe benutzen. For that it works.

Es fragt sich, ob es werbetechnisch geschickt ist, die aufmerksamen Leser/innen von Werbeschildchen zu beleidigen, indem man impliziert: Du hast wohl nichts besseres zu tun, dass du dir diesen albernen Quatsch hier durchliest, wie?!

Will PUMA eben diese besonders aufmerksamen 4% der Kund/innenschaft vergrätzen, um es sich zu sparen, solche Schildchen überhaupt in die PUMA-Kragen heften zu müssen? Dann könnte PUMA das gleich bleiben lassen; vermissen tät die Schildchen kaum wer dieser 4%, das glaube ich ganz fest und zweifle höchstens 0,4%ig; - vielleicht täten’s andere 4% vermissen; die mit dem In-Kragen-geheftete-Werbeschildchen-ungelesen-Wegwerfzwang, [… *]?

PUMA schreibt [regelmäßig. So kann sich eine Kund/in, die beim Lesen aufmerksam bemerkt, wie das Gefühl eines albernen Beleidigtseins PUMAtig sich von hinten anschleicht, retten, indem sie für sich expliziert: Na, ich les son Quatsch nicht relelmäßig, drum kann ich nicht gemeint sein.

Aber das macht die Beleidigung, wenn man’s aufmerksam durchdenkt, nur schlimmer: Sie verführt die aufmerksame Leser/in zum unaufmerksamen Selbstbetrug. Es ist schon eine über alle Maßen infame Zumutung, eine Kund/innenschaft dazu zu zwingen, sich mit einem albernen Selbstbertug vor den Beleidigungen einer Werbebotschaft zu retten.

Hier ist die Wahrheit: Alle - also, sagen wir 99,04% derer, - die solcherlei Quatsch überhaupt lesen, lesen ihn regelmäßig. Sie folgen den Regeln ihrer Aufmerksamkeitsstruktur. Das soll mir dieser werbetechnisch albern aufgeblasene Freizeitklamottenhersteller erstmal widerlegen. Mit anständiger Aufmerksamkeitsforschung. Das wird er nicht machen. Dazu ist er nicht aufmerksam genug. Also habe ich Recht.

PS. ((Bemerk :) Mit [ads in [(over-)interpreting ads ist der Plural von [ad, der landläufigen Abkürzung des Wortes [advertisement (Werbeanzeige), gemeint. Der Koninzidenz dieser [Ads-Polygraphie könnte gleichfalls gelegentlich ein bisschen Attention-Research zur Basis HGL gewidmet werden. (Dafür HGL::Forschungs-Stipendium ausschreiben? (Dafür zunächstmal HGL::Stiftung gründen? (! :) … - (Das sind so typische HGL::Pläne, die wir auf dem HGL::Pläne-Stapel haben. (Bzw. darunter :):):):) ((typisch :) brsmatsz :)

*Abschweifung von der HGL::Redaktion derbe runtergekürzt: He, Gold, du heißt nicht Goldt. (jaja (Gold heißt mich aber auch schon lange niemand mehr (tsz).).)

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---- tsz ----|