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Nichts, jedes Mal wenn ich wieder mal ankomme, hier und jetzt: Limbus, ist mehr dort wo es seinen Platz haben sollte, stattdessen: Die Tageszeiten: im Eimer. Die Gewohnheiten: beim Teufel. Die Kommunikation: taub im Freizeichen. Die wichtigsten Dinge: zwischen den Zeilen. Die Antworten auf letzte Fragen: verschollen im Chat. Die freudige Erwartung: an der sinnlosen Wand. Die Lebensgier: für Tagesbruchteile im Keller. Das Mitgebrachte: gar und genussbereit auf dem falschen, gastlosen Tisch. Das virile Begehren: in weltweiter Echokammer trocken zerstiebender Triebsand anstelle aufrecht mit mir, gischtend, in der Flut der verfehlten Geliebten.

Ich, jedes Mal wenn ich einmal mehr wieder ankomme, en passant, lebe erneut ausufernd in den fraktalen Randsäumen des Tages, brause unbeirrt schwärmend über lockende Klippen, herzoffen nur möglich der, wenn man leben will, um keinen Preis aufzugebende, unbedingte Sprung hoffend ins Ozeanische: nie war, nie ist, jemals: jegliches Lebenswertes ohne Gefahr – nicht Schönheit, nicht Schöpfung, niemals: Eros! Liebe! Musik!

Nichts, wenn ich jemals wieder ankomme, jenseits staubfahler Lebensfahrpläne sklavengesichtiger Stundentakter, in heimatlich tosenden Flussmündungsmäandern und rauschendem Flow endlich wieder entledigt von Zeit, Gewicht, Maß und Zahl, unendlich im vielgestaltigen Vollbesitz meiner Selbst, wird in dieser simultan funkelnden Fülle noch einen festen Platz benötigen.

p(small light). (Allan Pettersson: 7. Symphonie)

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