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Lob der Lobkultur

Auf einem Tonkegel, der aus einem altbabylonischen Grab (erste Hälfte des zweiten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung) stammt und im Pergamonmuseum zu Berlin ausgestellt wird, ist folgendes zu lesen:

Für alle Zeiten, für immer, für ewig, für alle Zukunft! Diesen Sarg möge derjenige, der ihn findet, nicht an sich nehmen, sondern an seiner Stelle belassen!

Wer das lesen und nicht mißachten, sondern sagen wird: Diesen Sarg will ich an seiner Stelle belassen, dem möge die Guttat, die er getan hat, belohnt werden. Oben möge sein Name gesegnet werden, unten mögen seine Ahnen reines Wasser trinken.

Bemerkenswert: Von einer Strafe, die demjenigen widerfahren möge, der diesen Sarg nicht an seiner Stelle belässt, von ewigem Durst und Verderben über mindestens drei Generationen und all dem für Grabinschriften üblichen Gedonner, steht dort nichts. Kein Wort. Schweigen über die mögliche scheltenswerte Schlechttat. Von der möglichen lobenswerten Guttat wird ausgegangen.

So herum geht es also auch. Das loben wir! Davon wünschen wir uns mehr, hier und heute, für alle Zeiten, für immer, für ewig, für alle Zukunft.

(Warum? Probiert es aus, oh Ihr übermächtigen und überzähligen Mieseprimeln dieser Welt, lobet euren Nächsten wie Euch selbst und es wird Euch Gutes widerfahren, Eure Kinder und die Kinder Eurer Kinder werden reines Lachen lachen.)

---- tsz ----|